Mattengeflecht
Mattengeflechte aus Rohr bieten eine unglaubliche Vielfalt: Sie können einerseits um die Zargen geflochten werden. Andererseits besteht die Möglichkeit, separate Einlagen in Sitzflächen oder Lehnen zu flechten.
In einem ersten Schritt wird die Sitzfläche mit Rohr umwickelt. Diese "Wickler" bilden die Grundlage für das Flechten des jeweiligen Musters in einem zweiten Schritt. Das Geflecht besteht also grundsätzlich aus zwei Lagen Rohr übereinander.
Ein bis heute produzierter Stuhl mit Mattengeflecht ist der "Superleggera" nach dem Design des Architekten Gió Ponti.
Im technische Hilfsbuch für Möbelbestandteile der Firma Thonet aus dem Jahr 1909 wird im Vorwort ein Mattengeflecht als Alternative zum Wiener Geflecht dargestellt.
Ich persönlich löse das ursprüngliche Geflecht so vom Stuhl, dass die Technik genau nachvollziebar ist.
In Anlehnung an die originale Sitzfläche polstere ich den Zwischenraum.
Ein Mattengeflecht mit versetzten Horizontalen entsteht.
Ein einfaches symmetrisches Mattengeflecht entsteht.
BaSIS FÜR KREATIVITäT
Neben ein paar Grundsätzen bieten Mattengeflechte viel Raum für Kreativität:
- Ein Mattengeflecht besteht aus einzelnen Modulen.
- Die Rohrschienen eines Moduls können im gleichen Flechtweg also parallel verarbeitet werden.
- Die Rohrschienen eines Moduls lassen sich versetzt einziehen, so dass jede ihren eigenen Weg nimmt.
- Es lassen sich Blöcke bilden, deren Ornament immer dasselbe ist.
- Ornamente können gespiegelt werden.
- Beim Vergleich von Originalsitzflächen zeigt sich, dass eine Einlage nicht über bzw. unter neun Wickler führt.
- Symmetrische Muster sind für das Auge gefällig.
- Den Eindruck von schrägen Mustern erhält man durch Rohrverschiebungen.
- Interessante Muster ergeben sich aus geflochtenen Mäanderbändern.
- Es ist wichtig, die Muster so zu entwickeln, dass sie sich auf der Sitzfläche wiederholen. Denn diese Regelmäßigkeit ergibt ein ruhiges Bild.